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Baugrundrisiko

Gibt es eine allgemeingültige Definition dieses Begriffs?

Hilfestellung zur Findung einer Definition bietet die DIN 4020 (Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke - Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-2). Dort finden sich folgende Passagen:

"Baugrundrisiko
ein in der Natur der Sache liegendes, unvermeidbares Restrisiko, das bei Inanspruchnahme des Baugrunds zu unvorhersehbaren Wirkungen bzw. Erschwernissen, z. B. Bauschäden oder Bauverzögerungen, führen kann, obwohl derjenige, der den Baugrund zur Verfügung stellt, seiner Verpflichtung zur Untersuchung und Beschreibung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse nach den Regeln der Technik zuvor vollständig nachgekommen ist und obwohl der Bauausführende seiner eigenen Prüfungs- und Bedenkenhinweispflicht Genüge getan hat."

Im Beiblatt 1 zu DIN 4020 (Ausgabe März 2005) heißt es weiter:

"Der Begriff Baugrundrisiko ist hier im Sinne eines unvermeidbaren Restrisikos eng gefasst. Die Ursache für das Baugrundrisiko (= unvermeidbares Restrisiko) liegt in der beschränkten Aussagefähigkeit der geotechnischen Untersuchungen und daran, dass der Baugrund einschließlich seiner Inhaltsstoffe ein inhomogener, von der Natur vorgegebener Werkstoff ist, der in seiner Gesamtheit nur näherungsweise erkundet und mit technischen Modellbildungen (z. B. geometrische Annahmen und mechanische Eigenschaften für Standsicherheitsnachweise und Setzungsberechnungen) beschrieben werden kann."

Weiter:

"Ein Baugrundrisiko kann auch durch eingehende geotechnische Untersuchungen nicht völlig ausgeschaltet werden, da die Werte der Baugrundkenngrößen streuen, eng begrenzte Inhomogenitäten des Bagrunds nicht restlos zu erfassen sind und manche Eigenschaften des Baugrunds mit angemessenem Aufwand nicht festgestellt werden können. Die Wahrscheinlichkeit einer Aussage über den Aufbau oder bestimmte für die geotechnische Beurteilung maßgebliche Eigenschaften von Boden und Fels wächst mit dem Untersuchungsumfang, d. h. mit der Anzahl der Aufschlüsse und nimmt ab mit der Wechselhaftigkeit des Baugrunds. Sie wird durch die Wahl und Kombination zweckmäßiger Untersuchungsverfahren erhöht und kann durch mangelnde Kenntnis geologischer Zusammenhänge und mangelnde örtliche Erfahrung eingeschränkt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch geotechnische Untersuchungen statistisch "seltene Ereignisse", wie die Einlagerung von Blöcken, Hohlräumen oder kurzfristige Veränderungen von Wasserverhältnissen, erfasst werden, ist sowohl vom Untersuchungsumfang als auch vom Untersuchungsverfahren abhängig."